Mittwoch, 29. November 2023

„Bitte nur EIN Ping“

Vielleicht geht‘s bald weiter. Einstweilen denke ich an William Butler Yeats:

„What rough beast, it‘s hour came round at least, slouches towards Bethlehem to be born?“


Samstag, 2. Januar 2021

Freitag, 11. Dezember 2020

Montag, 7. Dezember 2020

Die Walnusspackung

 Namensuchmann war zufrieden. Akkribisch faltete er die leere Walnusspackung auf ein Viertel ihrer Größe zusammen, damit sie im Gelben Sack nicht soviel Platz wegnahm. Liebevoll strich er nochmals über die Klebelinie, welche die Packung wiederverschließbar machen sollte. Diese Klebelinie war immer noch von ihrem Schutzstreifen bedeckt, denn Namensuchmann konnte es gar nicht leiden, wenn diese Klebelinie im Laufe der mehrwöchigen langsamen Entleerung der Packung verschmutzte. 

Und sie verschmutzte sehr schnell, egal wie sehr Namensuchmann aufpasste. Seine täglichen Obstmahlzeiten brachten es nämlich mit sich, dass er die Packung immer mit obstsaftverschmierten Fingern öffnen musste falls er sich vor Ende der Zubereitung nicht extra die Hände waschen wollte. Aber nach jedem Kontakt mit seinen klebrigen Fingern war der Klebestreifen weniger wirksam, und lange bevor die Tüte geleert war klebte der Streifen nicht mehr, hielt die Tüte nicht mehr geschlossen. Das war ärgerlich.

Nicht so ärgerlich war es hingegen, den Schutzstreifen einfach draufzulassen und so die Klebelinie vor jeder Verschmutzung zu bewahren. Natürlich war auf diese Weise  die Tüte nicht zu verschließen, Namensuchmann musste sie immer offen in das Vorratsregal zurückstellen. 

Nun war sie leer und konnte mitsamt ihrem perfekt sauberen weil unbenutzten Klebeverschluss in die Tonne. Ach, die Welt konnte so einfach sein, dachte  Namensuchmann zufrieden.

Freitag, 16. Oktober 2020

Alles so staubig hier

Embryomann erschrak. Vor ihm stiegen grunzende und prustende Neoprenmänner aus den Fluten und watschelten ungelenk an Land. 

Magdalena, komm herunter und gib mir die Dinge, die uns begraben.



Freitag, 10. Juli 2020

Politiker der Zeitgeschichte, schreiend im Weltall

Heute: Jair Bolsonaro (beim Versuch, noch schnell das Universum abzuholzen)






Mittwoch, 1. Juli 2020

Marching Daisies



Es herrscht Krieg, und niemand weiß, wie er begann. Die Menschen haben sich ins Innere der Kontinente zurückgezogen, möglichst weit weg von jeder Küste. Wer blieb, wurde durch Lärm jenseits aller Vorstellungskraft verflüssigt, von kranker und erschöpfter Erde aufgesogen oder direkt in die toten Ozeane gespült. Doch noch immer saugt die Sonne dünne Wolken aus den Meeren und schickt sie mit den letzten Winden in die inneren Landesteile.

Das Glockenschiff ist im Krieg mit dem Trommelschiff. Sie suchen einander und sie flüchten einander, und niemand weiß, wer sie gebaut und losgeschickt hat. Monströse Kähne, rostig, verölt und mit dysfunktionalen Rümpfen, die jede Strömungsmechanik verneinen. Das Ziel ist, den Gegner durch Schalldruck und Vibration von der Erde zu vertreiben und ins Weltall zu stoßen.

Die Vibrationen der stündlichen Glockenschläge dringen durch den Erdkern auf die andere Seite des Planeten, wo das Trommelschiff mit dröhnendem Krachen antwortet. Die Menschen in den Gebirgen und Hochebenen verbringen ihr Leben im Stundenrhythmus der Erschütterungen, wer nicht beizeiten eine Höhle oder einen tiefen Stollen aufsucht, fällt dem Wahnsinn anheim.

Gänseblümchen, synonym für Unschuld und aufdringliche Bescheidenheit, sie wuchern und streben den Steilküsten entgegen, mäandern wie uralte Ströme durch verlassenes Marschland und zu den Stränden, todesmutig oder sorglos, wer weiß? Womöglich haben sie einen Plan. 


Sonntag, 28. Juni 2020

Dampfwalzenblues

Diese schreckliche Gewissheit, eine zu große Überschrift gefunden zu haben; zu wissen, dass man an ihr nur scheitern kann, dass man sie niemals ins Boot bekommen wird. Stattdessen nimmt man ein Ruder zur Hand und fängt an, auf alles einzuprügeln, das sich ihr auch nur nähert. Doch alles ist vergebens, es bleiben nur die Gräten und ein monströser Kopf zwischen all dem Unrat auf dem kiesigen, trostlosen Strand. Wo ist die Hafenkneipe?

Dampfwalzenblues, der (m): unterschwellige Traurigkeit bei dem Gedanken, dass es keine Dampfwalzen mehr gibt. 

Namensuchmann sitzt gegenüber des Kanzleramts, darin haust das sagenumwobene Merkelwesen, aber er hat keinerlei Angst und trinkt das frische Schankbier. Das Merkelwesen hat nichts bezahlt, um in dem Sterilisator hausen zu dürfen, soviel scheint immerhin klar zu sein; und nachts jodeln die Geister der Zukunft durch die von trüben Notlichtern beschummerten Flure. Grüne Männchen auf der Flucht. Wurde schon etwas über Hütten erzählt?

„Was denn für Hütten? Etwa solche, in denen ein Merkelwesen haust?“

Nein, Hütten mit so klebrigen Dächern, dass der Abstreifer die Reste kaum wieder von den Walzen zu schaben vermag, nachdem sie darüber hinweggerollt sind. 

„Was für Walzen denn? Dampfwalzen etwa?“

Es gibt schon längst keine Dampfwalzen mehr. Nein, ich meine diese modernen Walzen, wie man sie aus dem Straßenbau kennt, nur größer. Viel größer. Und fast durchsichtig. Am besten schaut man etwas daran vorbei, dann kann man es am besten erkennen, das Walzenflimmern, wie es die Hütten plattmacht.

„Von einem klebrigen Dach kann man nicht herunterfallen. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Wobei, so eine Hütte ist ja nicht sehr hoch und steht ohnehin meistens auf weichem Waldboden.“

Es gibt auch Hütten in der Stadt und sogar in Gewerbegebieten. Da kann der Untergrund und die Umgebung durchaus sehr hart sein.

„Unterkühltes Wasser ist flüssig, obwohl es bis weit unter den Gefrierpunkt abgekühlt wurde. Der Trick ist, die Temperatur absolut erschütterungs- und vibrationsfrei abzusenken. Hat man einen Eimer voll unterkühltes Wasser, dann braucht man nur sachte dagegenzuklopfen, und im Nu friert der gesamte Eimerinhalt in einem Sekundenbruchteil durch. Es macht nur kurz knaarcks, und man hat einen kompletten Eisblock im Eimer.“

Interessant, aber was willst du mir damit sagen?

„Ich klopfe jetzt kurz mit diesem Hammer (holt ein geologisches Steinhämmerchen hervor) an diese Szene, und sie wird in einem Sekundenbruchteil zu eisigem Schweigen gefrieren“

Mach doch.

Jenseits des knaarcks breitet sich unirdisches Flimmern aus.





Donnerstag, 18. Juni 2020

Mitglieder des europäischen Hochadels, schreiend im Weltraum

Heute: Harry Sussex (beim Versuch, sich im Orbit um Epsilon Eridani eine Existenz als Polo-Selbständiger aufzubauen)


Sonntag, 14. Juni 2020

Flying high

Namensuchmann saß am Flußufer und schaute auf das vom letzten Unwetter braun-brackige Wasser, als ihn ein solch gewaltiger Tritt in den Rücken traf, dass er im hohen Bogen in den Himmel stieg. Er fragte sich, wann er wohl den Scheitelpunkt seiner ballistischen Flugbahn erreichen oder ob er es womöglich bis in eine Umlaufbahn schaffen würde. 
Schon sah er sich mit herausgequollenen Augen schreiend im Weltall, als die Details der Erdoberfläche nicht mehr kleiner zu werden schienen, sondern, im Gegenteil, schon wieder größer wurden. Wolkenfetzen schossen vorüber, aber sie waren schwer einzuschätzen. Cumulus oder Stratocumulus? Und wer oder was hatte ihn überhaupt getreten? Es war ein ordentlicher Punch, soviel war sicher. War er verletzt? Er zog jedenfalls keinen roten Kondensstreifen hinter sich her, das war schon mal beruhigend. Alles halb so wild also.

Aber worüber hatte er nachgedacht, vor einer Minute, als er noch am Ufer saß? Irgendwo war eine Oase gewesen in der Wüste in seinem Kopf, von riesigen Wanderdünen bedroht, die müde auf den kleinen grün-blauen Flecken hinunterschauten.

Ach ja, er suchte nach Worten, um etwas beschreiben zu können, für das es keine Worte gibt. Nicht einmal Symbole, Zeichen oder Töne. Keine Farben, keine Formen. Ein nicht triviales Unterfangen, aber lösbar, da war er sich sicher. Vorausgesetzt, die Landung wurde nicht allzu hart. To be continued



Sonntag, 7. Juni 2020

Präsidenten, schreiend im Weltall

Heute: D. Trump, W. Putin und Xi J. (bei dem Gedanken, dass sie nicht ewig leben und die Erde sich aber trotzdem weiterdrehen wird).

 

Dienstag, 2. Juni 2020

Prominente der Zeitgeschichte, schreiend im Weltall

Heute: Bill Gates (bei dem Versuch, um Epsilon Eridani einen Chemtrail zu legen, um die indigenen Epsiloniden zu einem Angriff auf die Erde aufzuwiegeln).