Sonntag, 31. Januar 2010

Mars am Abend


Da sich Jupiter dieser Tage vom irdischen Himmel verabschiedet hat und unbeobachtbar hinter der Sonne herumwandert, können wir unsere Aufmerksamkeit einem anderen, jedoch nicht ganz so eindrucksvollen Gestirn widmen: dem Mars, unserem nächsten äusseren Nachbarplaneten.
Am 29. Januar wanderte die Erde zwischen ihm und der Sonne hindurch, er steht also, von einem Beobachter auf der Erde aus gesehen, der Sonne direkt gegenüber. Das hat zur Folge, dass er abends, wenn die Sonne im Südwesten untergeht, im Nordosten aufgeht, nachts über den Himmel wandert, wie es die Sonne tagsüber machte, um dann im Westen unterzugehen, wenn die Sonne am Morgen im Osten wieder aufgeht.

Wenn Mars aber bei Sonnenuntergang im Osten aufgeht, so bedeutet das, dass er um 20 Uhr schon eine beträchtliche Höhe über dem Horizont erreicht hat und als hellstes Objekt im Osten, das dazu noch unübersehbar rötlich schimmert, nicht zu übersehen ist.




Die Größenverhältnisse stimmen nicht, wohl aber die Umlaufbahnen und ihr Verhältnis zueinander. (man beachte die Ellipsenbahn des Mars und daraus resultierend die wechselnden Abstände Erde/Mars bei Oppositionskonstellationen)


Da die Erde jedoch schneller unterwegs ist als der Mars, wird sich der Sichtwinkel Sonne-Erde-Mars, der am 29. Januar, dem Tag der „Opposition“, genau 180° beträgt, im Laufe dieses Jahres stetig verringern (siehe Zeichnung). Am ersten April beträgt der Sichtwinkel (alpha in der Zeichnung) noch deutlich mehr als 90°, am ersten Juli jedoch ist der Winkel (beta) dann schon merklich kleiner geworden. Auf das irdische Firmament übertragen bedeutet das, Mars nähert sich der Sonnenscheibe immer mehr an. Mitte Mai, wenn der Sichtwinkel Sonne-Erde-Mars 90° beträgt (nicht eingezeichnet), wird Mars bei Sonnenuntergang schon hoch im Süden stehen. Diese Bewegung wird sich das Jahr über fortsetzen, bis der Winkel Ende August so klein geworden sein wird, dass Mars bei Sonnenuntergang schon zu tief über dem Westhorizont steht, um noch gesehen werden zu können. Der Sichtwinkel wird sich weiterhin verkleinern, bis Mars am 4. Februar 2011 von der Erde aus betrachtet genau hinter der Sonne stehen wird. Bald wird er dann „rechts“ der Sonne wieder zum Vorschein kommen, und wenn der Abstand groß genug geworden sein wird, kann man ihn auch wieder beobachten, dann aber „rechts“ der Sonne, am Morgenhimmel.

Freitag, 22. Januar 2010

Zeitgriesel



Die Tage vergrieseln zu weichem, pappigem Zeitbrei. Dazwischen, als Einlage, Brechreizgedanken. Brechreizvorstellungen, von Parkplätzen, von Einkaufszentren, bunt und melancholisch. Sonne, die schräg durch ein Fenster scheint, brechreizend. Wo scheint sie sonst noch? Über Leibern grau und tot? Bestimmt auch über einem Kanaldeckel in einer Erschließungsstraße ins neue Gewerbegebiet. Vorausgesetzt natürlich, Namensuchmann kniet nicht darüber beim Versuch, aus den Darmgeräuschen der Erde Silben herauszuhören.

"Sie sollten etwas gegen diesen Brechreiz unternehmen!"

"Huch", entfährt es mir, ich schaue mich um, wer mir diesen genialen Rat erteilt hat. Namensuchmann steht nicht weit von mir, in einer Blumenrabatte, die außer verharschtem, schmutzigem Altschnee und rissigen Brocken durch- und entfrorener Erde keinen Schmuck bietet um diese Jahreszeit. Er trägt immer noch seine Baumwollwachsjacke.
Doch in der winterlichen Blumenrabatte steht auch ein Baum, eine ansehnliche Bergeiche, aufs Herzlichste von Namensuchmann umarmt. Er hat immer noch sein Ohr an der rauhen Rinde und guckt nur aus den Augenwinkeln in mein Gesicht. Grinst oder lächelt er?
Erschrocken schaue ich zu dem entblößten Kanaldeckel, voll beschienen von warmen Nachmittagssonnenstrahlen. Ich beuge mich nach vorne, würgend. Auf alles gefasst.




Montag, 11. Januar 2010

Intermezzo


Schranze und Marie, die Blogenten

Dienstag, 5. Januar 2010

Herrjeh


Mist...wohin verschwindet bloß all die Zeit?