Das Frühlingslicht gleisst wie losgelassen über den Bahnsteig, eisig-pastellfarben, hellblau-karmesin, die letzte Ameise sterilisierend. Liegt wie ein umgestürzter Grabstein quer, fast unbeweglich. Klebt die Füße fest, ertränkt sie in Beton. Frühlingsluft, frisch und kühl, stürzt in Spalten und Gullies.
In unpersönlichen Straßenbuden, eine wie die andere, werden Sinne angeboten. Lebenssinne. Gründe, um zu leben. Davor lange Kundenschlangen bis auf die Fahrbahnen. Autos und Busse krachen durch Knochen und Fleisch.
Ein seltsamer Anblick, und eine seltsame Geräuschkulisse. Namensuchmann lehnt sich etwas weiter über die Brüstung um besser sehen zu können, dabei fällt ihm die halbvolle Bierflasche vom Handlauf, auf dem er sie abgestellt hatte. Unten knallt sie auf einen Gully und ist fast augenblicklich verschwunden, nur eine kleine Gischtwolke aus Bierdunst sorgt noch kurz für einen kleinen Regenbogen. Einen kleinen Bierbogen.
Und über allem ein dumpfer Brummton wie von einem altertümlichen Steam Punk Transformator. Schwerer, massiver Eisenkern, mit eigener Schwerkraft. Namensuchmann vergießt eine kleine, einsame Träne. Schade um das gute Bier.
1 Kommentar:
Wege ins Bierreich! *ggg*
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