Seit Sommer 2007 wird der Komet „Lulin“ von den Astronomen beobachtet und verfolgt. Er ist ein sogenannter nichtperiodischer Komet. Das bedeutet, er wird nach menschlichem Ermessen nur ein einziges Mal in Sonnennähe kommen und dann auf Nimmerwiedersehen wieder in den äusseren Randbereichen unseres Sonnensystems verschwinden. Seine außergewöhnliche grüne Farbe rührt von Cyan-Verbindungen her, die in Sonnennähe von seiner Oberfläche verdampfen. Am 24. Februar kommt er der Erde am nächsten, der Abstand beträgt dann immer noch beachtliche 61 Mio Km!
Der grüne Vagabund
Leider ist er mit bloßem Auge nicht zu sehen, und selbst in einem guten Fernglas ist er nur ein verschwommenes Fleckchen. Vor drei Tagen konnte ich mit Hilfe meines Feldstechers und des Wettergottes einen Blick auf ihn werfen, doch seine kolportierte grüne Färbung war nur zu erahnen.
Wer ebenfalls einen Blick erhaschen möchte auf die rasende kosmische Giftwolke, aber keinen Bock hat, am nächtlichen Himmel nach etwas zu suchen, das mit bloßem Auge gar nicht zu sehen ist, für den bietet sich am 24. Februar, also übermorgen, eine außerordentlich günstige Gelegenheit. An diesem Tag wandert Lulin nämlich äusserst knapp an Saturn vorbei, und der ist am Nachthimmel nicht zu übersehen.
Saturn selbst befindet sich knapp „unterhalb“ des Sternbildes Löwe und geht nicht lange nach Sonnenuntergang im Osten auf. Die ganze erste Nächthälfte steigt er also im Südosten empor, bis er (am 24.2.09) um 1 Uhr genau im Süden steht. Er ist der hellste Stern in dieser Gegend, nur Regulus, der Hauptstern des Sternbildes Löwe, kommt helligkeitsmäßig an ihn heran (in beigefügter Karte ist Regulus mit dem griechischen Buchstaben alpha gekennzeichnet). Natürlich sind Sirius und die Orion-Sterne Rigel und Beteigeuze heller, aber die haben um diese Jahres- und Uhrzeit bereits ihren Abstieg zum Westhorizont begonnen.
http://www.astrodrayer.com/lulin
Wer also im Besitz eines Fernglases ist, der braucht übermorgen nur Saturn anzuvisieren, und schon hat er auch den Kometen im Blickfeld. Waidmanns Heil!
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