Samstag, 8. September 2012

Weg



Ich bin nicht sonderlich geschickt im Schauen, das mir stets weit gefächert von den Augen strömt. In düsteren Nuancen mich suhlen und den Bierschaum auf der Haut zu einem feuchten Film verreiben, darin bin ich gut!

"Ich trinke eher selten Bier, und noch seltener verirrt sich Bierschaum auf meine Haut!"

Die Schreie der Verirrten sind jetzt nur noch schwach zu hören. Eine bestimmte Richtung ist schon gar nicht mehr auszumachen. Dafür Motorenlärm der Motorboote. Direkt von vorn.

Wellenglucksen zu unseren Füßen, über unseren Köpfen zwirbelt sich Himmelsblau in ferne Höhen.

Kühler Sonnenschatten, fast fröstelnd schon. 

"Weshalb haben wir eigentlich nicht geheiratet?"

"Die Parkplätze waren alle belegt. Oder abgesperrt, mit rotweißem Plastikband, wegen irgendeiner Demo, ich glaube, gegen Schmetterlinge."

Dort in der Ferne, im Dunst, immer noch dieselbe Welt. Ich bin dort gewesen, am anderen Ende, schaute verkehrt herum und fand es klasse. Doch nun lassen die weißen Segel meine Schuhe noch dreckiger erscheinen. Der See mit seinem Wasser könnte sie reinigen und waschen. Er wollte sie schon immer sauber sehen, hat sich stets bemüht, doch seit einiger Zeit ist er nur noch stoischer Beobachter. Er wartet. Seine Geduld fast schon enervierend, und doch so tröstlich. Ich schlage die Stola dieses stummen Trostes um meine nackten, narbenübersäten Schultern und möchte etwas sagen. Doch der See plätschert mir ein leises "pssssst" in die Sinne.




Keine Kommentare: