"Du hast eine Haut wie ein Baby", sagt sie, während ihre Hand auf meinem Bauch ruht. Ihre Finger bewegen sich, grabbeln um meinen Bauchnabel um ihre Worte zu unterstreichen. Ich denke an Gilbert Bécauds "L´important, c´est la rose" und das Video, das ich kürzlich im Inet gefunden hatte.
Die Tonqualität ist schlecht, doch auf eine Art schlecht, die mich wohlig erschauern lässt. So ähnlich muss sich ein Zeitreisender anhören, der aus fernen Zeiten eine Botschaft in die Gegenwart herüberrufen möchte. Oder muss. Weil er gefangen ist oder die Welt vor einer gefährlichen Kurve warnen muss. Gedämpft. Aus einer vergangenen Zeit. Aus Paris. Dem schwarzweißen Paris, mit Haaren unter den Armen und starken Zigaretten und Rauch und Kaffee auf kleinen runden Tischchen. Ein Paris des Begehrens und des Begehrtwerdens. Chansons von Bécaud und Piaf, zum auswendiglernen schön.
Die Zeit dreht sich nun etwas, driftet, wie schwerelos unter diesem Himmel, in den man fallen könnte ohne Aufschrei und ohne Reue. Ja, da ist dieser Körper, der in dieser Phase ohne Zeit fast durchscheinend wirkt, wie eine Projektion von einem entfernten Ende des Universums, durch unglaubliche, haarsträubende Zufälle neben mich hingespiegelt, Worte und Berührungen aussendend, duftend und warm.
"L´important, c´est la rose, l´important, c´est la rose, l´important, c´est la rose, croi moi"
2 Kommentare:
Ich sehe, du hast die Talsohle durchschritten und erklimmst einen neuen poetischen Gipfel... so schön dieser Text :-)
*pustet eine letzte dünne Schicht Nanostaub vom Bildschirm*
glg von Alessa !
Vielen Dank, Alessa,
so ein schönes Kompliment ist wie ein Photonentorpedo gegen unerwünschte eridanische Schiffstteufelschleudern!
LG, J.
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