Sonntag, 2. Januar 2011

Erde in Sonnennähe



Am 3. Januar ist es mal wieder soweit: die Erde durchläuft ihren sonnennächsten Bahnpunkt des Jahres. Der Abstand zur Sonne beträgt an diesem Tag zwar immer noch gute 147 Millionen Kilometer, doch das sind immerhin 5 Mio weniger als am 4. Juli, wenn der Abstand mit 152 Mio Kilometern sein jährliches Maximum erreicht. Grund dafür ist natürlich, dass die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne keinen Kreis beschreibt, sondern eine Ellipse. Diese ist allerdings nicht so ausgeprägt, wie man sich Ellipsen gemeinhin vorstellt. Hätte man die Erde in ein gigantisches Tintenfass getaucht und würde sie auf einem Blatt Papier um die Sonne rollen lassen, wäre ihre Bahn kaum von einem Kreis zu unterscheiden. Man kann sich zur Veranschaulichung aber auch vorstellen, die Erde hinterließe alle 1 Mio Km einen Magmapupser auf ihrer Bahn, sodass ein Alien von weitem den Eindruck einer rotglühenden Perlenkette hätte. Nach einem Jahr, also nach einem kompletten Erdumlauf, wäre die Perlenkette geschlossen und die Erde leergepupst. Der Alien denkt sich dann: "Diese Perlenkette, die in Wahrheit ja eigentlich eine Magmaklumpenkette ist, sieht fast vollkommen kreisförmig aus. Aber da ich ein Alien bin und interstellare Raumfahrt betreibe, kenne ich natürlich das erste Keplersche Gesetz, das da besagt: `Planetenbahnen sind Ellipsen, in deren einen Brennpunkt die Sonne steht´. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für Ärsche, wenn auch in einem arg verkleinerten Maßstab. Allerdings nur, wenn der Arsch nicht über einen Eigenantrieb verfügt, der selbstverständlich....."
Doch hier verlassen wir die Überlegungen unseres Aliens und wenden uns wieder der Erde zu, die ohne ihr flatuliertes Stützgerüst natürlich unweigerlich in sich zusammenfällt und fürderhin ihr Dasein als wackerer kleiner Asteroid fristen muss. Kartoffelförmig verformt, im Idealfall vielleicht sogar hantelförmig, könnte dieser Asteroid optisch durchaus als kosmischer Verschluss unserer Magmaklumpenkette durchgehen.
Dass die Erde ausgerechnet dann der Sonne am nächsten kommt, wenn bei uns in Deutschland Winter herrscht, ist natürlich nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Denn Winter ist es nur deshalb, weil die Sonne aufgrund der gekippten Erdachse viel tiefer über den Himmel wandert als im Sommer, wenn sie zu Mittag fast senkrecht über unseren Köpfen steht.




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