Dienstag, 13. März 2012

Nach oben schauen


Heute kommen sich Jupiter und Venus am Abendhimmel am nächsten. Wer in den letzten Abenden bei klarem Himmel draußen war, kann die beiden Planeten am Westhimmel nicht übersehen haben. Der hellere der beiden ist Venus, der Abendstern. Ein Schwesterplanet der Erde, fast so groß, aber mit einer Atmosphäre aus Kohlendioxid und Schwefelsäure gesegnet die schwerer ist als alle irdischen Ozeane zusammen. Dazu eine Oberflächentemperatur von fast 500° Celsius. Eine Höllenwelt, strahlend weiß gleissend am Abendhimmel. Daneben Jupiter, viel größer als Venus, ein Monsterplanet, aber viel weiter weg, daher nicht ganz so hell strahlend. Ab morgen wird der Abstand zwischen den beiden am irdischen Abendhimmel wieder zunehmen, was schön zu beobachten sein wird.


Knapp darunter balkenförmige Gedankenstrukturen, an denen sich die Glücksmomente abseilen wie Frühlingsspinnen von der Wäscheleine. Oder wie Eliteeinheiten von ihren einschwebenden Helikoptern. Zwischen den verschwommenen Balken sowas wie blauer Himmel, oder Sehnsucht, oder Vakuum, völlig unbeeindruckt von den grobstolligen Sohlen und dem Kampfgebrüll.

Ich fand´s krautig in deinem Bett.

Hä? Was soll denn das bedeuten? Hatte doch extra die Bettwäsche gewechselt.

Asche. Sand. Vulkanismus und Feuer. Alles vereint zu infernalischen Mustern auf einem nackten Körper. Mondlicht, und das nicht zu knapp. Schlingpflanzen haben unter der Bettdecke nichts verloren.

Ich drehe und wickle mich. Ist dir das nicht recht?

Meine Hand berührt eine seufzende Stelle, mit Getöse bersten Balken und Gestein. Wie alles wegstrebt vom Hier ist schon äusserst seltsam. Wie ein Schlag mit einem verdorrten Ast ein Blick in die Zukunft. Doch zu weit geschaut, ein Elementarteilchen pro Kubiklichtjahr kann nicht mehr viel erzählen.

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