Der Planet Jupiter ist nach Sonne, Mond und Venus das vierthellste Gestirn am irdischen Himmel. Jeder hat vermutlich schon Fotos gesehen seiner gestreiften Atmosphäre mit dem berühmten Roten Fleck. Jupiter wiegt mehr als doppelt soviel wie alle anderen Planeten unseres Sonnensystems zusammen. Ohne ihn gäbe es vielleicht kein höheres Leben auf der Erde.
Denn immer wieder geraten kapitale Brocken von Kometen und Asteroiden draußen im Kuiper-Gürtel aus ihrer Bahn und taumeln orientierungslos Richtung Sonne, wo sie dann Gefahr laufen, auf die Erde zu stürzen. Seit über 4 Mrd Jahren, während denen das Sonnensystem nun schon vor sich hinkreist, hat Jupiter mit seiner enormen Schwerkraft viele dieser kosmischen Vagabunden aufgesaugt und somit unschädlich gemacht.
Zudem sorgt er mit seiner Masse für gravitative Stabilität unter den Planeten, denn je massereicher ein System ist, desto schwieriger ist es aus der Ruhe zu bringen. Ohne ihn würde die Erde vielleicht längst Mars Gesellschaft leisten oder neben der Venus brutzeln.
Natürlich mag jeder seine eigene Meinung darüber haben, ob Jupiter nicht doch den einen oder anderen Kometen hätte durchlassen sollen, da hier auf der Erde ja so manches aus dem Ruder zu laufen scheint oder weil das persönliches Schicksal es an Prosperität nicht mit dem des Nachbarn aufnehmen kann.
Am derzeitigen Nachthimmel ist Jupiter sehr leicht zu finden. Zwar geht er erst um ca. 23 Uhr im Südosten auf, d.h. es kann durchaus 1 Uhr in der Nacht werden, bis man ihn über den Bäumen und Häusern entdeckt, aber dann ist er unübersehbar, weil das strahlendste Objekt weit und breit. Um halb drei Uhr erreicht er seine nächtliche Höchststellung genau in Südrichtung, ab dann beginnt er wieder dem Horizont entgegenzusinken. Wer ganz frühmorgens, wenn es noch nicht richtig hell ist schon zur Arbeit muss, kann ihn noch strahlend überm Südwesthorizont entdecken.
Man bedenke jedoch, dass er einen sehr flachen Bogen am Firmament beschreibt, ähnlich der Sonne im Winter. Selbst wenn er seine nächtliche Höchststellung im Süden erreicht, kann es gut sein, dass noch ein Baum davorsteht.
Es ist somit jedem unbenommen, nächtens vor die Tür zu treten, zu Jupiter aufzublicken und ihm ein tiefempfundenes „Danke, Jupiter, für Deine Mühen all die Jahre!“ entgegenzudenken. Oder, je nach Gemütslage und Verfassung, ein wutentbranntes „nun guck mal den Schlamassel hier an, und alles nur wegen Dir, Du ....!“
Er wird nicht nachtragend sein.
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