Donnerstag, 21. Mai 2009

Sperrige Gedanken



Manche Gedanken sind einfach schwer zu denken. Und nicht nur das. Sie sind überhaupt schwer zu handhaben. Und ich meine hierbei nicht Synapsenringelpietz zweifelhaften moralischen oder ethischen Inhalts. Nein, oftmals sind die Manifestationen im eigenen Kopf einfach nur unförmig. Wie meterlange Balken, in denen die verrosteten Federn von alten Autostoßdämpfern stecken. Oder weisses, gefrorenes Protoplasma, in gigantische Quader gesägt und mit erstaunten, eingefrorenen Neandertalern darinnen. Oder tektonische Platten aus glänzendem, schwarzem Obsidian, durchzogen von Streifen abgerollten Toilettenpapiers wie die Maserung künstlichen Marmors, dessen Fachbezeichnung mir aber im Moment nicht einfällt. Im TV sah ich jedoch einst einen Beitrag, der sich mit der Herstellung von künstlichem Marmor beschäftigte. Man nimmt einfach verschieden gefärbte Batzen feuchten Gips, je nachdem, wo der künstliche Marmor später farblich reinpassen soll, und pappt die zusammen. Dann walkt und knetet man den Klumpen noch ein wenig, fertig. Man findet dieses Material oft in alten katholischen Kirchen, als Säulen von Altären oder als Gesims. Doch ich würde nicht soweit gehen, meine undefinierbaren Gedanken als Marmorplagiate zu bezeichnen. Tatsächlich fällt mir überhaupt keine geeignete Metapher ein. Die oben genannten erscheinen mir schon jetzt, nach wenigen Minuten ihrer Existenz, albern und bemüht. Wobei ich mir plötzlich gar nicht mehr sicher bin, ob es sich überhaupt um Metaphern handelt, oder doch nur um simple Vergleiche. Oder gibt es überhaupt keinen Unterschied? Vielleicht sollte ich einfach nur einen Kasten Bier auf ein kleines Wägelchen laden und losziehen wie ein Vater, denn immerhin ist heute Vatertag. Die Welt würde sich ebnen, Gedankentäler und –berge würden verschwinden, es gäbe nur noch den Weg und das Bier. So jedenfalls stelle ich mir die ganze Chose vor. Gemacht habe ich dergleichen noch nie. Ausser einmal, an einem ersten Mai, vor ca. 30 Jahren. Allerdings weiß ich nicht mehr, ob wir damals ein Wägelchen dabei hatten, dafür waren auf jeden Fall zwei Mädchen dabei. Nach der kleinen Wanderung gings ins Kino, damals lief gerade der allererste STAR WARS-Film. Ich ging gleich zweimal rein. Krawumm, Kopf klatsch


Wo ist der Punkt? Einige architekturkritische Sätze würden jetzt wohl auch nichts mehr nützen. Schnell eine kleine Zeichnung hinhudeln, und wenn´s nur ein Balken ist mit einer Sprungfeder dran.

Also, irgendwie sind zwei Stoßdämpferfedern daraus geworden

3 Kommentare:

Dona Quijota hat gesagt…

Wer ist Pratt? Und wer ist diese Whitney?? Gehört der BH ihr? Kann Moos im Innern des Schädels auch grün sein? Dringen Sonnenstrahlen durch die Schädeldecke?

Vielleicht muss ich meinen Balken etwas anheben um klarer zu sehen, bzw. zu denken..

Desorientiert Grüße
Dona Q.

Moves hat gesagt…

Ich fürchte, weder Mr. Pratt noch Mr. Whitney kann der BH gehören, denn zu deren Zeit war dieses famose Kleidungsstück noch gar nicht erfunden; die Ärmsten mussten sich noch mit Miederschnüren und Fischgrätkorsagen herumschlagen, wenn sie Ihren Verehrtesten beiwohnen wollten. Von wegen gute alte Zeit...

Das grüne Moos im Schädel ist hingegen fürwahr erstaunlich. Ich kann mir das nur so erklären, dass durch die Ohren genügend Licht einfällt und das Moos ein sehr genügsames Moos ist.

moosige Grüße, Moves

Anonym hat gesagt…

Ach, und ich dachte schon, Pratt & Whitney wäre ein mir nicht bekanntes Konkurrenzfabrikat zu den kleinen elektronischen Freunden des Heimwerkers aus dem Hause Bl... & D...er.

Apropos Mieder - Mieder / Korsage kommen angeblich wieder... nun ja, vielleicht nicht in Mode, aber dennoch in häufigeren Gebrauch. Es soll tatsächlich einige wenige Miedermacherinnen in Deutschlang geben, die sich wachsender Kundschaft erfreuen. Und diese Kundschaft behauptet, dass die heutigen Mieder / Korsagen nicht als einschnürend und unbequem empfunden, sondern vielmehr als angenehm stützend und aufrichtend empfunden werden.

Desodorierte Grüße von Alessa ;-)