Montag, 23. August 2010

Jupiter am Abend

Wer zur Zeit am späteren Abend seinen Blick erhebt und sich den Osthimmel betrachtet (Osten ist da wo Sonne und Mond aufgehen), dem wird ein sehr heller Stern ins Auge fallen. Er ist der erste, der überhaupt in der Gegend erscheint und der auffälligste, der die Nacht über zu sehen ist. Im Grunde genommen ist es natürlich gar kein Stern, sondern der Planet Jupiter. Er ist etwa fünfmal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde und benötigt 12 Jahre für einen Umlauf. Da es jedoch so ein Riesentrumm ist, ist er trotzdem nach Sonne, Mond und Venus das vierthellste natürliche Objekt am irdischen Himmel. Da die Erde viel näher um die Sonne kreist, ist sie natürlich auch schneller, was bedeutet, dass sie Jupiter immer wieder auf der Innenbahn überholt. Am 21. September ist es mal wieder soweit. An diesem Tag steht die Erde direkt zwischen Sonne und Jupiter. Die Blickachsen Erde-Sonne und Erde-Jupiter bilden einen Winkel von 180°, die Verbindungslinie Sonne-Erde-Jupiter ist eine Gerade. Auf den irdischen Himmel übertragen bedeutet das, Jupiter geht im Osten auf, wenn die Sonne im Westen untergeht. Noch ist es allerdings nicht soweit, wie man auf nachfolgender hochwissenschaftlicher Graphik für den 21. August erkennen kann.


Die Abstände sind maßstabsgetreu, die Größenverhältnisse nicht!


Am 21.12., drei Monate später, hat die Erde einen Viertelkreis ihrer Umlaufbahn hinter sich gebracht. (drei Monate = ein viertel Jahr, get it?) Jupiter hingegen ist aufgrund seiner langsameren Gangart nur wenig vorgerückt, sodass der Blickwinkel Sonne-Erde-Jupiter bereits weniger als 90° beträgt. Am irdischen Firmament heisst das, Jupiter steht bereits hoch am Südhimmel, wenn die Sonne untergeht. (Sonne-Beobachter-Jupiter = ca.90°)
Diese Tendenz wird sich fortsetzen, der Winkel wird immer kleiner werden, was bedeutet, dass sich Jupiter von der Erde aus betrachtet immer mehr der Sonne annähern wird. Nächstes Jahr dann wird er sie eingeholt haben und mit ihr untergehen, er wird dann also nicht mehr beobachtbar sein, da dann die Sonne zwischen Erde und Jupiter stehen wird.

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