..............................................und andere Lumineszenzen..............................................
Freitag, 27. März 2009
Erdgedanken
Ecki glitt vom Laternenmast, niemand wusste, wie er dort hinaufgekommen war. Er glitt herab und glitt in den Asphalt der Straße, glitt weiter durch Sand und Mergel, jetzt moderiert er Neutronen im Erdinneren, damit der natürliche Reaktor dort unten nicht in tausend Stücke zerplatzt. Keiner weiß, was wäre, wäre Ecki nicht die Laterne hinuntergerutscht.
15:55 Uhr, Berlin Mitte, Café Zapata im Tacheles
Ich bin der einzige Gast. Vor mir steht ein Halbliterglas Bier, vom Fass, die Marke ist mir nicht bekannt, aber es schmeckt gut, ist erfrischend, obwohl es draußen alles andere ist als warm. Tatsächlich ist es recht kalt, fast schon eisig.
Fast schon eisig. Besoffen von einem Glas Bier und eisig. Eine gefährliche Mischung.
Verschafft es einem irgendeine Form der Befriedigung, in einen Vulkan zu kotzen? Und macht es hierbei einen Unterschied, ob der Vulkan erloschen ist, aktiv oder ob er nur schläft? Vielleicht entfahren ihm ja nur kleine Schwefelwölkchen aus einem unscheinbaren Riss am Boden seiner Caldera.
Was für ein Gefühl mag es sein, genau darauf sich zu erbrechen?
Oder, krasser noch, sich anderer Stoffwechselprodukte genau über einer solchen Erdspalte zu entledigen? Während die Glutfahne flüssigen Gesteins den Allerwertesten umschmeichelt?
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5 Kommentare:
Ich bin mir nicht sicher, ob Dir die Großstadt gut tut ;-)
In Sorge,
Fräulein Meyer
Ha nei,
das war ja schon alles vorher in mir drin, die Großstadt hat nur das dünne Mäntelchen des Kleinmuts darüber weggefetzt, jetzt kommt Luft und Sauerstoff dran und es muss nicht mehr im Dunkeln modern und schimmeln. Vielleicht ist das erst der Nährboden, auf dem dann die wahre Poesie sprießt und gedeiht?
Liebe Grüße, M
Hm ja.. So gesehen.... Dann lass es raus :-)
Halbwegs beruhigt,
Fräulein Meyer
Hey Cu... ähm... Moves! :-)
Find ich ja absolut großartig, daß Du den Traum von der Großstadt wahrgemacht hast. Und es liest sich zwar ungewohnt, aber recht interessant, was da so aus Dir rauspurzelt!
Meine erste Begegnung mit der "großen Stadt" war eher wenig erfreulich, drum bin ich brennend auf Deine Meinung gespannt: Hat sie eine zweite Chance verdient? ;)
lg, Florian.
Hallo Florian,
na ja, die Lorbeeren sind etwas verfrüht. Es war nur eine Großstadtreise, kein Umzug.
Ich komme mir vor wie ein Affe, der an einer Liane hängt und versucht, sich zu seinem Lieblingsfrüchtebaum zu schwingen. Mit jedem Schwung komme ich ihm näher, und ich hoffe, mich irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft daran festkrallen zu können.
Es wird jedes mal schwerer, mich nach dem großstädtischen "Input" wieder mit der dörflichen Idylle hier abzufinden.
Es mag sich wie ein Klischee anhören, aber ich bin der festen Überzeugung, man wächst nur im Kontakt mit anderen Menschen, je mehr, desto besser. Leider habe ich selbst bis jetzt weder nach dieser Erkenntnis gehandelt noch gelebt, teils aus Bequemlichkeit, teils aus ... hm ... mangelndem Selbstvertrauen.
Und von allen deutschen Großstädten ist Berlin auf jeden Fall die aufregendste; und unbedingt einer zweiten Chance wert!
Der alte Affe hier wird auch tüchtig weiterschwingen, denn absteigen geht wegen der Krokodile nicht, und der Startbaum modert und fault!
LG, Cu...äh...Moves ;-)
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