Sonntag, 8. März 2009

Instantbild zum sich-selber-vorstellen


Boris Beckers Gesicht im Weltall, mit Abscheu und Entsetzen in einen frei schwebenden Spiegel mit vergoldetem Barockrahmen blickend, im Hintergrund, aber vor der unendlichen Schwärze des Alls, der Orionnebel, drum herum vereinzelte Sterne, blaue Riesen, rote Riesen, gelbe Zwergsonnen, alle punktförmig. Boris Beckers Augen durch das Hochvakuum aus den Höhlen getreten, frei schwebend, nur noch von den Sehnerven gehalten. Natürlich alles eingetrocknet, gefriergetrocknet, um genau zu sein, die Augäpfel wie verdorrte Disteln an dürren Stengeln stakend. Trotzdem ist an den Pupillen noch ein Rest von Entsetzen festzustellen. Aber nicht das Entsetzen, sich frei schwebend im Weltall wiederzufinden, sondern das Entsetzen, wenn man in einen Spiegel guckt und ein fremdes Gesicht sieht. Doppeltes Entsetzen, wenn es das von BB ist! Unbändige, das Innerste nach aussen kehrende Abscheu, wenn im Spiegel dann noch die Distelaugen von Baabs Feltus oder Anna Ermakowa hinter dem eigenen Kopf auftauchen, wenn ein ganzer Augendistelwald beginnt im gespiegelten Wahnsinn zu wogen. Im Vordergrund ein wurmförmiger Ausserirdischer, der halb aus seiner Untertasse heraushängend, winkend und Grimassen schneidend durchs Bild saust. Die Untertasse stösst kleine Abgaswölkchen aus.

Notiz: Boris Becker aus Gedächtnis streichen, nicht mehr an vertrocknete Augäpfel im Weltall denken.

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