Heute: Trojanisches Pferd (mit anfliegendem Maiskornasteroiden, der nur einen Sekundenbruchteil später Troja, das griechische Expeditionskorps und Odysseus mit seinen Spießgesellen im Bauch des Pferdes zu Asche zerdeppern wird. Homer wird dieses Intermezzo in seiner Ilias jedoch großzügig ignorieren)
3 Kommentare:
Da kriegt man Appetit auf mehr.
Ich hab mir das nochmal angeschaut:
Ich sehe da einen Tiefseefisch (genauer gesagt, einen Anglerfisch), der eine kleine Frau (links unten) mit pluderigen Hosen und langen Haaren jagt.
Das Maiskorn ist ein Tiefseeboot auf Tauchgang, das eigentlich die Titanic suchte dessen Insassen aber jetzt interessiert dem Spektakel zuschauen.
Warum die Frau unter Wasser rennen kann, weiß ich nicht.
Der große wässrig-dunkle Bereich um die Jagdszene bedeutet, dass es für das Opfer eigentlich kein Entrinnen gibt, symbolisiert aber gleichzeitig auch die Bedohrung der Meereswelt generell. Der trockene Bereich zwischen U-Boot und Fischpo unterstreicht nochmal die Ausweglosigkeit aber auch die kühle Distanz des Voyeurs - Stichwort "Das Leiden anderer betrachten".
Ich muss ja zugeben, die Frau in den Pluderhosen hat mich von Anfang an etwas irritiert. Fälschlicherweise hielt ich sie sogar kurzzeitig für einen griechischen Krieger, der kurz vor Schließung des Pferdes nochmal schnell hinter den nächsten Busch läuft, um etwas zu erledigen, was keinen Aufschub duldet. Dummerweise hat sich dabei die Befestigungsschnalle seines Kurzschwerts in der von Penelope eigenhändig gewebten Tischdecke verfangen, welche Odysseus über das kleine Tischchen im Bauch des Pferdes gebreitet hatte, um sich stilvoll die Wartezeit bis zur Brandschatzung Trojas zu vertreiben.
Die Rückendornen sprechen allerdings tatsächlich eher für einen Anglerfisch! Da diese aber nur handtellergroß sind, wäre die Pluderhosenfrau winzig. Doch wer weiß? Vielleicht sind weite Teile der Tiefsee ja bedeckt von Schwärmen sich gehend vorwärtsbewegender Minipluderhosenfrauen. Dafür würde ich mir sogar ein Aquarium anschaffen...
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