Donnerstag, 25. März 2010

Ausblick



Reizvoll finde ich die Vorstellung einer Adlerfeder, die irgendwo zwischen Erde und Mond im Weltall schwebt. Noch reizvoller wäre allerdings eine kuschelige, flaumige Wasservogelfeder, vielleicht sogar von einer der hiesigen Blog-Enten. Und wenn diese Entenadlerfeder nun Augen hätte, und diese Augen würden zufällig einmal nicht herausploppen, dann könnte diese Feder mit ihren Federaugen über sich den blauweißen Erdball sehen und unter sich den nahen Mond mit seinen staubigen Kratern. Und alles wäre still.

Die Stille des Weltalls, möchte man das? Stille ist das Geräusch des Inneren. Blutrauschen. Gedankengrieseln. Die Stille eines ruhenden Blickes. Aber zuerst muss man sich etwas suchen, auf dem sich der Blick ausruhen kann. Optische Labsal. Der blaue Planet, meine optische Labsal in der Stille des Vakuums. Sternenglanz. Sternenflucht. Sternenstaub. Sternenflimmern. Sternengelächter. Sternenraum. Sternenzimmer. Nackte Frau geht auch.

In meinem Sternenzimmer gibt es nur ein Möbel. Es ist ein großer, weicher Sessel, samtig und von dem Blau eines Himmels eine Weile nach Sonnenuntergang. Ungemustert, mit hoher, bauschiger Lehne, die man ganz weit nach hinten drücken kann. Vor dem Sessel, doch etwas zur Seite gerückt, schwebt eine kleine, schlanke Vase. Darin ein einziger Zweig mit weißen Kirschblüten. Mein Sternenzimmer hat weder Wände noch einen Fußboden, und auch keine Decke. Ferne schimmern die Welten.


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