Dienstag, 2. Juni 2009

Wer kennt das nicht....



... diese unterschwellige Empfindung, wenn etwas Undefinierbares nach einem Namen, einer Bezeichnung heischt, man aber beim besten Willen nicht die richtigen Worte, die richtigen Begriffe findet? Eine tollwütige Hyäne, die sich zappelnd und knurrend in den Hirnstamm verbissen hat und mit ihren Hinterläufen einem den Rücken zerkratzt, gibt schon eine recht brauchbare Metapher her für diese Art Unbehagen, das nur mit Mühe die Grenze zur Abscheu nicht überschreitet. Bilder drängen sich auf wie die Vorstellung einer blaubeäderten Riesenhand; nass, kalt und weiß wie Schnee, die schlaff doch unübersehbar hinter meinem Rücken baumelt. Der dazugehörige Unterarm, sich zu einer knotigen Schnur verjüngend, entschwindet oben im Nichts. Woran nur ist sie aufgehängt? Wie wahrt sie immer denselben Abstand?
Bisweilen, zum Beispiel beim denken von Bildern von einer Ausfallstraße, einer unbekannten Frau im Fernsehen, einem Saftkanister in einer amerikanischen Soap oder einer Wolkenformation wird die Hand plötzlich lebendig, streicht mir übers Genick und vor bis an die Wangen. Selbst durch die Haare spüre ich ihre Leichenkälte, nass wie Faulwasser.



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