Montag, 21. März 2011

Montag


Blauer Morgenhimmel, böiger Ostwind wie aus der Kältekammer.
Schnell in die noch kahlen Äste der Eiche hinaufklettern. Der Einstieg ist am schwierigsten. Hochspringen, um den untersten Ast zu erwischen. Klimmzug, dann ein Bein über den Ast, mit dem anderen am Stamm abdrücken, der Rest ist ein Kinderspiel. Weiter hinauf in die oberste Krone, wo die Äste nur noch handgelenkdick sind, und die nächste Böe abwarten.
Sie kommt mit der Wucht und dem Grimm einer Riesenfaust. Johlend und brüllend dem Wind eine Botschaft mitgeben, während die tanzenden Äste das Sonnenlicht zerfunkeln und zerstäuben und zermustern und über das Gesicht und die Augen sturmhuschen lassen.
Arbeitslose Windsimulanten von Epsilon Eridani wirbeln vorüber, gestikulierend, feixend und mit abgebrochenen Ästen die Symphonie des Windes dirigierend, dabei mit ihren Stummelflügeln pfeifend und surrend.
Ein alter Eimer scheppert und rumpelt über den Boden, inmitten eines Wusts von altem Laub, knusprig und eilig, die Fichten fuchteln und winken mit ihren langen schlaksigen Ästen. Frühling stürmt und stürzt wie losgelassen über Feld und Wald, trunken vor Glück.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hach...da bekomme ich eine große FrühlingsLust, und - auch - es dieses Jahr doch wieder mit Baumklettern zu versuchen!
Gruß mariee u. Co.

Moves hat gesagt…

ok, ich mach´ eine Räuberleiter ;-)