Heute morgen ertappte ich mich dabei, wie ich mir diesen Blog, die Mondlichter, als fliegendes Flugzeug vorstellte. Ich saß am Tisch in meiner Küche, trank die erste meiner drei morgendlichen Tassen Matetee und schmökerte in meinem Lieblingsbuch (darüber ein andermal mehr), als in meinen Sekundärgedanken plötzlich dieses Flugzeug auftauchte und ich gleichzeitig wußte: das ist mein Blog, wie er da voranfliegt.Es war ein eher kleines Flugzeug, kein Jumbo oder gar eine A380. Nein, es hatte höchstens die Größe einer Boing 737, war einfarbig weiß, oder vielmehr cremefarben, und bar jeder Beschriftung.
Dabei hätte man doch erwarten können, dass zumindest an der Seite ein unübersehbares „Blog Air“ geprangt hätte, oder, natürlich, „Mondlichter Airways“. Aber nichts dergleichen.
Leider habe ich mir kein Raumschiff vorgestellt, sonst könnten sich meine Gedanken nun mit Begriffen wie „Mondlichter Space Trails“ oder „Blog Space Ways“ beschäftigen.
Die eigentliche Metapher, weshalb mein Unterbewußtsein dieses Flugzeug in meine Primärgedanken beamte, war jedoch eine andere, tiefergehende (hätte mich ansonsten auch gewundert)
Seit Einrichtung dieses Blogs bin ich mir unsicher, welche Art von Gedanken oder Vorkommnissen ich hier eigentlich hineinschreiben will, was meine Intention ist für das alles. Was genau möchte ich der Welt mitteilen? Was lohnt die Mühe des Aufschreibens und Einstellens ins Netz, welche Vorstellungen habe ich von denjenigen, die sich vielleicht hierher verirren? Gibt es Menschen, bei denen es mir lieber wäre, sie würden diese Seite nicht finden?
Fragen über Fragen, über denen man unendlich brüten könnte. Diese Gefahr sah wohl auch mein Unterbewußtsein und zeigte mir daher das Bild des fliegenden Flugzeugs. Es kann mal hoch fliegen, wo die Aussicht so grandios ist, dass man den Verstand zu verlieren droht, es kann aber auch tief fliegen, sodass man am Boden sogar die Autobahnen und den einen oder anderen Verkehrsunfall sehen kann oder die Prozessionen der Menschen, die zu den Maiandachten in die Kirchen ziehen.
Ab und zu muss das Flugzeug sogar landen, auf den Boden der harten Tatsachen zurückkehren, Treibstoff muss aus unterirdischen Leitungen nachgepumpt, die Klos müssen entleert, die Triebwerke gewartet werden, bevor es wieder losgehen kann.
Also keine unnützen Gedanken mehr über Sinn und Qualität meiner Posts. Wie sagt doch der Kölner: Et kütt, wie et kütt.