Dienstag, 1. September 2009

Mottenkiste (1995)



Nachtzeit


In Bauchlage diese Welt anbeten
Auf Schmerzen in den Himmel reiten
Hurra rufen und sieben Dämonen erschaffen
Dem Forscher die Gehirne entreissen
Gedanken befreien Höhlen lüften

Die Füße einer klugen Frau massieren
Ihren Arsch mit nassen Küssen verzehren
Dem Strudel entgegen
Die Hölle verfluchen
Zu einem dünnen Film gebreitet
sich über Berge legen

Staubfahnen entfachen
Mit irrem Geschrei
Riesige Feuer schüren

Auf schwarzen Schwingen
Über Abgründe fliegen
Hinauf in roten Wolken baden

Tumb in kranken Seelen wühlen
Äonen durchwandernd
Die Zeit erahnen

Und lautlos zu Boden sinken
Zu erinnern
Ein sinnloses Gebet



(mannhaft widerstand ich jeder Versuchung, den Text nachträglich, in der Rückschau der vergangenen Jahre, zu ändern! Hoch lebe die Authentizität)



2 Kommentare:

Linnea hat gesagt…

Nicht zu redigieren fiele mir bei älteren Sachen von mir auch schwer. Bei diesem Gedicht sehe ich jedoch gar keine Anlass für Überarbeitungswut ;-) obgleich ich beim Ausdruck "Arsch" doch etwas zusammengezuckt bin! Sowas von dir?
Das Unerwartete erwarten.
:-)

- Staubböen schürend, krank in tumben Neuronenwülsten gründelnd:
Linnea

Dona Quijota hat gesagt…

Kein anderes Wort hätte besser gepasst..

:O)