Freitag, 12. August 2011

Fernsicht

Das Gesicht blickt in die Ferne. Die Augen sind leicht zusammengekniffen wegen der strahlenden, tiefstehenden Sonne. Die Stirn ist leicht gerunzelt, die Unterlippe wegen der Konzentration aufgeworfen. Die Einschätzung ist nicht einfach, die Bewegung im Stillstand.
Es ist das Licht einer fernen Stadt, es umhüllt das Gesicht fast gleissend. In dem Licht ist eine fremdartige Zuneigung, die sich auf das Gesicht ergießt wie ein Seidenlaken im Herbstwind. Die Füße stehen auf der roten Erde als hätten sie schon immer da gestanden und als würden sie niemals mehr woanders stehen. Die Oberflächen werden wie spiegelnd, das Innere verbergend vor dem Äusseren. Doch der Clou ist, es ist im Wandel. Das Innere wird zum Äusseren, bald ist es nicht mehr zu unterscheiden. Namensuchmann tritt hinaus in das Licht und breitet die Arme aus. Es fließt und schwebt, nach Ferne duftend.


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